In Kooperation mit dem Neuburger Birdland Jazz Club gab es am 1. Februar Jazz der Extraklasse mit Joe Kienemann (Piano), Henning Sieverts (Bass) und Michael Keul (Schlagzeug) in der Apostelkirche zu hören.
Jazz in einer Kirche? Geht das? Darf man das überhaupt? Darauf gibt es nach diesem Konzert nur eine Antwort: Ja! Wenn Joe Kienemann zusammen mit seinem Trio Themen aus dem Gesangbuch, aber auch Gospel oder Marlene Dietrichs "Sag mir wo die Blumen sind" in seine Jazzwelt transponiert, tut er dies behutsam und mit Ehrfurcht. Er will die alten Weisen nicht beschädigen, sondern im Gegenteil zu neuem Leben erwecken. Und genau dies tut er auch mit dem Kirchengebäude.
Der Jazzpianist und –komponist Joe Kienemann ist nicht nur ein zentraler Akteur der hochkarätigen Münchner Jazzszene, sondern auch Pfarrerssohn. Der Träger des Bayerischen Jazzpreises 2005 und des Ehrenpreises der Schwabinger Kunstpreise 2007, der drei Jahrzehnte lang Millionen Hörern des Bayerischen Rundfunks die Botschaft des Jazz verkündet hat, ist mit der geistlicher Musik aufgewachsen.
Mit "Pray Jazz" erinnerte er sich seiner frühesten musikalischen Wurzeln. Mit Henning Sieverts (Kontrabass) und Michael Keul (Schlagzeug) begleiteten ihn zwei international dekorierte und renommierte Kollegen, mit denen er seit langem immer wieder im Trio, aber auch in anderen Formationen zusammen musiziert.